Bluthochdruck (Hypertonie) zählt zu den häufigsten Volkskrankheiten – oft unbemerkt, aber mit ernsten Langzeitfolgen: Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenschäden gehören zu den möglichen Risiken. Viele Betroffene suchen deshalb nach ergänzenden, möglichst natürlichen Mitteln zur Unterstützung ihrer Therapie. Ein Stoff rückt dabei zunehmend in den Fokus: CBD, das nicht-berauschende Cannabinoid aus der Hanfpflanze. Doch was kann CBD wirklich bei Bluthochdruck leisten?
Was ist CBD?
CBD (Cannabidiol) ist ein Inhaltsstoff der Cannabispflanze, der nicht psychoaktiv wirkt – also kein „High“ verursacht. Es wird in vielen Ländern legal als Öl, Kapsel oder Creme verkauft und gilt als gut verträglich. Forschungen deuten darauf hin, dass CBD entzündungshemmend, angstlösend und gefäßerweiternd wirken kann – Eigenschaften, die bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen von Interesse sind.
Der Zusammenhang zwischen CBD und Blutdruck
Die Forschung zu CBD und Bluthochdruck steht noch am Anfang, aber erste Studien liefern interessante Hinweise:
-
Stressreduktion: Eine der häufigsten Ursachen für kurzfristige Blutdruckspitzen ist Stress. CBD kann beruhigend auf das Nervensystem wirken, was wiederum den Blutdruck senken kann.
-
Gefäßerweiterung: In Tierversuchen zeigte sich, dass CBD die Blutgefäße weiten und den Gefäßwiderstand senken kann – ein möglicher Mechanismus zur Blutdruckregulierung.
-
Bessere Schlafqualität: Schlafmangel erhöht langfristig das Risiko für Hypertonie. CBD kann die Schlafqualität verbessern – ein indirekter, aber wichtiger Faktor.
Was sagt die Wissenschaft?
Eine vielzitierte Studie aus dem Jahr 2017 (JCI Insight) zeigte: Bei neun gesunden Männern senkte eine Einzeldosis CBD signifikant den systolischen und diastolischen Blutdruck, vor allem unter Stressbedingungen.
Aber: Diese Ergebnisse sind nicht auf alle Menschen übertragbar – insbesondere nicht auf Personen mit chronischer Hypertonie oder anderen Erkrankungen.
CBD als Ergänzung – nicht als Ersatz
CBD kann in bestimmten Fällen unterstützend wirken, ersetzt aber keine ärztliche Therapie. Besonders bei Bluthochdruck ist eine enge medizinische Überwachung wichtig. Auch mögliche Wechselwirkungen mit Blutdruckmedikamenten (z. B. Betablockern oder ACE-Hemmern) sollten beachtet werden.
Anwendung und Dosierung
Start low, go slow: Beginne mit einer niedrigen Dosis (z. B. 5–10 mg pro Tag) und steigere bei Bedarf langsam.
Öl oder Kapsel? CBD-Öl wirkt schneller, da es über die Mundschleimhaut aufgenommen wird. Kapseln sind praktischer für unterwegs.
Regelmäßigkeit ist wichtig: Wie bei vielen Naturstoffen entfaltet sich die Wirkung oft über einen längeren Zeitraum.
Fazit: Pflanzlicher Baustein mit Potenzial
CBD ist kein Wundermittel gegen Bluthochdruck – aber es zeigt vielversprechendes Potenzial als natürliche Ergänzung zur klassischen Therapie. Wer es ausprobiert, sollte dies immer in Rücksprache mit einer Ärztin oder einem Arzt tun. In Kombination mit Bewegung, gesunder Ernährung und Stressreduktion kann CBD ein weiterer kleiner Schritt in Richtung besserer Herzgesundheit sein.
