CBD in Italien 2025
Ein Überblick über die aktuelle rechtliche und wirtschaftliche Lage
In Italien hat sich die rechtliche Situation rund um CBD (Cannabidiol) im Jahr 2025 erheblich verändert. Während viele europäische Länder den Verkauf von CBD-Produkten mit niedrigem THC-Gehalt erlauben, verfolgt Italien derzeit einen restriktiveren Ansatz.
Rechtlicher Status von CBD
Im Juli 2024 veröffentlichte das italienische Gesundheitsministerium ein Dekret, das orale CBD-Produkte in die Liste der Betäubungsmittel aufnahm. Dies bedeutet, dass Produkte wie CBD-Öle oder -Tropfen nur noch in Apotheken und mit ärztlicher Verschreibung erhältlich sind .
Darüber hinaus wurde im Rahmen des sogenannten „Ddl Sicurezza“ ein Gesetzesentwurf eingebracht, der die Produktion und den Handel von Hanfblüten und deren Derivaten, selbst mit einem THC-Gehalt unter 0,2 %, verbieten würde. Diese Maßnahmen könnten die gesamte „Cannabis Light“-Branche in Italien erheblich beeinträchtigen

Auswirkungen auf Wirtschaft und Landwirtschaft
Die italienische Hanfbranche umfasst über 3.000 Unternehmen und beschäftigt mehr als 15.000 Personen. Ein vollständiges Verbot von CBD-Produkten könnte zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führen und zahlreiche Arbeitsplätze gefährden .
Besonders betroffen wären kleine und mittelständische Unternehmen, die in den letzten Jahren in den CBD-Markt investiert haben. Einige Unternehmer berichten bereits von Umsatzrückgängen von bis zu 50 % aufgrund der aktuellen Unsicherheiten .
Reaktionen auf europäischer Ebene
Die restriktiven Maßnahmen Italiens stoßen auf europäischer Ebene auf Kritik. Die Kommission für Petitionen des Europäischen Parlaments hat eine Untersuchung eingeleitet, um zu prüfen, ob die italienischen Regelungen gegen EU-Recht verstoßen, insbesondere gegen die Prinzipien des freien Warenverkehrs.
Zudem haben mehrere europäische Organisationen und Verbände, darunter die European Industrial Hemp Association (EIHA), Bedenken hinsichtlich der italienischen Gesetzgebung geäußert und fordern eine Harmonisierung der Regelungen innerhalb der EU.
Ausblick
Die kommenden Monate werden entscheidend für die Zukunft des CBD-Marktes in Italien sein. Sollte das „Ddl Sicurezza“ verabschiedet werden, könnten viele Unternehmen gezwungen sein, ihre Geschäftstätigkeit einzustellen oder ins Ausland zu verlagern.
Gleichzeitig könnte der Druck aus Brüssel und von europäischen Partnern dazu führen, dass Italien seine Haltung überdenkt und eine ausgewogenere Regulierung anstrebt, die sowohl den Gesundheitsschutz als auch die wirtschaftlichen Interessen berücksichtigt.
Fazit: Italien steht an einem Scheideweg in Bezug auf die Regulierung von CBD. Während der Schutz der öffentlichen Gesundheit ein legitimes Anliegen ist, sollten wirtschaftliche und rechtliche Aspekte nicht außer Acht gelassen werden.Eine transparente und evidenzbasierte Diskussion auf nationaler und europäischer Ebene ist unerlässlich, um eine nachhaltige Lösung für alle Beteiligten zu finden.